Zwischen Welt und Schaffensprozess
Es entsteht dort ein Raum, wo die innere und die äußere Welt sich begegnen – eine Zwischenwelt, die nur im direkten Kontakt lebendig wird. Hier beginnt Kunst zu fließen, hier offenbart sich das Verborgene. Innen und Außen berühren sich und in diesem Atemzug formen Farben, Linien und Striche ungeglättete Vollkommenheiten, die zuvor unberührt waren.
„Was hier steht, ist nur ein Echo des Moments. Morgen könnte es anders sein.“
Ich suche keine Abbilder. Die Natur ist kein Motiv, sondern ein Gegenüber – ein Raum, in dem sich Innen und Außen verweben. Dort, wo Grenzen aufweichen, wo das Verborgene sich zeigt, entsteht etwas, das vorher nicht sichtbar war.
Acryl, Tusche, Linol – meine Hände greifen nach dem, was dem Motiv den Weg bereitet. Manchmal schwer und pastos, manchmal fließend und licht. Meine Bilder entstehen dort, wo die Welt und ich in einen Dialog treten. Hier sammle ich Bilder und Skizzen, die an der Staffelei ihren Weg auf die Leinwand finden können.
Ich wähle, was das Werdende braucht. Materialien, die bleiben, lichtecht, langlebig. Nicht als Wert an sich, sondern weil das, was entsteht, Bestand haben will.
Alles beginnt im Ungefähren. Kunst begleitet mich, seit ich denken kann – mal laut, mal leise, doch nie ganz verschwunden. Jetzt widme ich mich ihr in Farbe und Schrift, lasse sie wachsen, ohne zu wissen, wohin sie mich führt.
Ich habe gelernt, dass Vorwärtsschauen nicht immer voranbringt. Dass zu viel Überblick lähmen kann. Dass Bewegung nicht in der Kontrolle liegt, sondern im Vertrauen auf das, was entsteht. Ich übe mich darin, die Dinge ihren Lauf nehmen zu lassen, damit sie zu dem werden können, was sie sein wollen.
Nachklang von Peter Londons Gedanken
Es gibt viele Wege zur Kunst. Manche führen über Technik, Perfektion und Regeln. Andere sind offener – ein Gehen ohne festgelegtes Ziel, ein Sehen ohne Erwartung.
Peter London beschreibt Kunst nicht als etwas, das durch Kontrolle oder Perfektion erschlossen wird, sondern als eine lebendige Begegnung. Ein Weg, auf dem nicht nur Bilder entstehen, sondern auch der Mensch selbst wächst. Sein Ansatz erinnert mich daran, dass es nicht darum geht, etwas zu meistern, sondern eine echte Beziehung zum Bild, zum Material, zum Moment einzugehen.
Diese Idee begleitet mich – Kunst ist kein fertiges Produkt, sondern ein Raum, in dem sich Innen und Außen verweben dürfen. Ein Prozess, der wächst, atmet, fließt.
„Es sind nur Daten. Die Wirkung meiner Kunst ist davon unberührt.“
Studium & Ausbildung: Kunst, Geschichte und Philosophie. 2016 Abschluss als Jahrgangsbeste in Kunst (M.Ed.).
Projekte & Workshops: Mitarbeit in künstlerischen und pädagogischen Projekten, darunter Raum für Gedanken. Über Jahre hinweg Konzeption und Durchführung zahlreicher Workshops.
Atelier: 415a im Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum.
Ausstellungen & Sichtbarkeit: Teilnahme an Gruppenausstellungen im Kunst- und Kreativhaus sowie am Tag der offenen Ateliers. Doch momentan ist etwas Anderes im Entstehen.
Am Rande: Ausgebildete Kursleiterin für Waldbaden – vielleicht wächst daraus etwas.